Sondernewsletter: Woche der soziologischen Nachwuchsforschung 2018

Zu Beginn des Jahres 2009 wurden von der Studienprogrammleitung Soziologie Überlegungen angestellt, wie man die wissenschaftlichen Abschlussarbeiten und Forschungen der Studierenden einer interessierten Öffentlichkeit zugänglicher machen könnte. Mit wenig Budget und viel Engagement wurde im Frühjahr desselben Jahres die erste Woche der soziologischen Nachwuchsforschung auf die Beine gestellt. Wegen des Erfolges gab es seither trotz Budgetkürzungen und teils widriger Wetterbedingungen in jedem Jahr - auch mit Unterstützung des Alumniverbands - eine Neuauflage.

Plakat/Programm 2018 (Grafik: Sandra Pirker)

Was wurde aus....?

Im Lauf der zehn Jahre haben etwa 150 Studierende Ihre Abschlussarbeiten vorgestellt. 150 Forschungsprojekte, 150 Namen... Aber was wurde aus diesen Personen?

In all diesen Jahren bot  die Woche der soziologischen Nachwuchsforschung eine Bühne für AbsolventInnen. Hier stellen wir einige davon vor, die am Institut für Soziologie tätig sind. Aber die Liste derjenigen, die ihren Weg hier oder an anderen wissenschaftlichen Institutionen gemacht haben, könnte noch erheblich länger sein.

2017 (Katalog)

Vera Gallistl widmete Ihre Masterarbeit Ihrem Arbeitsschwerpunkt Altern(s)soziologie: Lebensqualität und Lebenslagen im Alter - Kontinuität, Kumulation und Destrukturierung sozialer Ungleichheit in der nachberuflichen Phase. Sie ist seit 2013 im Forschungsteam von Prof. Kolland an mehreren Forschungsprojekten beteiligt und seit einigen Semestern auch im Bereich Techniksoziologie und Quantitative Methoden in der Lehre tätig. 

Viktoria Parisot, die 2017 Ihre Abschlussarbeit "Institutionalisierungsprozesse in Zweierbeziehungen im dritten Lebensalter" vorstellte, ist ebenfalls im Forschungsteam von Prof. Kolland und arbeitet im Projekt "Zugangsbarrieren für ältere Menschen in der kulturellen Bildung - Mainstreaming Ageing im Kultursektor" mit.

Margarita Wolf: präsentierte Ihre Masterarbeit "Leben auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände. Ein Visual Essay" und war in Ihrer Funktion als Studienassistentin und Projektmitarbeiterin in die Organisation der Veranstaltung NWF 2017 involviert. Sie verstärkt auch in diesem Jahr wieder das Veranstaltungsteam. Derzeit ist sie als Lektorin im Bereich Kommunikative und Soziale Kompetenzen/Wissenschaftliches Schreiben und als Projektmitarbeitern des interdisziplinären Projekts "Wertebildung: Inhalte - Orte - Prozesse" am Institut für Soziologie beschäftigt.

 

 

 2016 (Katalog)

Christina Liebhart: schloss 2015 Ihr Masterstudium ab und präsentierte in der Woche der Nachwuchsforschung 2016 Ihre Masterarbeit: Wer sind die Locals? Zur Konstruktion der Ortsbindung innerstädtischer Alteingesessener am Beispiel des Volkert-und Alliiertenviertels in Wien.
Sie ist seit 2014 als Projektmitarbeiterin am Institut für Soziologie beschäftigt und zeichnet in der Institutsadministration als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Institutsleitung besonders für das Datencenter verantwortlich. Als Colektorin war sie in das Forschungspraktikum "Marienthal 2.0" involviert, in dessen Folge die Ausstellung zur aktuellen Woche der Nachwuchsforschung 2018 entstand.

Roland Teitzer beendete nach seiner Tätigkeit als Studienassistent, (Co-)Lektor und Projektmitarbeiter im Team von Prof. Verwiebe sein Doktoratsstudium mit der Dissertation "Arbeitsmarktflexibilisierung, Entstandardisierung von Beschäftigungsverhältnissen und wachsende soziale Ungleichheit in Österreich". Aktuell ist er in einem österreichischen staatlichen Unternehmen tätig und dort mit der Analyse großer Datenmengen befasst. Den Umgang mit "Big Data" vermittelt er seit Winter 2017 auch den Masterstudierenden.

Faime Alpagu präsentierte ihr  mit einem DOC-Stipendium prämiertes Dissertationsprojekt "Migration Narratives Juxtaposed: A Sociological Analysis of Photos, Letters and Biographies of 'Guest Workers' from Turkey living in Austria". Seit 2016 ist sie auch in der Lehre tätig. Ihr bevorzugtes Feld in der Lehre ist die Migrationssoziologie. Darüber hinaus ist sie an dem Sparkling Science Projekt "ZwischenWeltenÜberSetzen. Zur Rekonstruktion biographischer Erfahrungen und Kompetenzen geflüchteter Jugendlicher im Zugehörigkeitsraum Schule" beteiligt.

2015 (Katalog)

Maria Schlechter forscht und lehrt am Institut für Soziologie im Team von Prof. Pfadenhauer in den Bereichen Kultursoziologie, Wissenssoziologie und Qualitative Methoden. 2015 war sie mit Ihrer Masterarbeit "Symbolische Grenzen im Schulsystem. Die Herstellung sozialer Ungleichheit in Klassifikationsprozessen von VolksschullehrerInnen" bei der Woche der soziologischen Nachwuchsforschung vertreten. Derzeit arbeitet sie an Ihrer von der österreichischen Akademie der Wissenschaften geförderten Dissertation "Boundaries in Transition - Jugendkulturen unter Mediatisierungsbedingungen an der Schnittstelle zwischen Schule und Freizeit".

Elisabeth Füssl stellte ihr Dissertationsvorhaben "Interaktionsprozesse im Verkehr. Wirkung und Funktion von Interaktionsprozessen zwischen RadfahrerInnen und AutofahrerInnen in Wien" vor. Sie ist Mitarbeiterin in einer privaten Forschungseinrichtung zur Analyse von Verkehr und Mobilität und seit Winter 2016 in diesem Themenbereich auch als Lektorin tätig.

Monica Titton beendete Ihr Doktoratsstudium erfolgreich mit der Dissertation "Fashionable Personae. Identity, Collective, Narratives and Aesthetics in Fashion and Street Style Blogs". Neben Ihrer Lehrtätigkeit am Institut für Soziologie unterrichtet sie auch an anderen österreichischen Universitäten.

2014 (Katalog)

2014 waren ebenfalls mehrere Personen am Programm beteiligt, die aktuell für das Institut in Forschung und/oder Lehre tätig waren oder sind.

Elisabeth Mayer war als Studienassistentin einige Semester lang erste Ansprechpartnerin für Studierende, die via Erasmus ein Auslandssemester absolvieren wollten, ehe sie selbst Ihr Masterstudium abschloss. Diese Aufgabe war sicher mit ein Grund für die Themenwahl Ihrer Abschlussarbeit: Spracherfahrungen ehemaliger AustauschschülerInnen - Eine biographieanalytische Annäherung an leibliches Spracherleben. Derzeit ist sie als Projektmitarbeiterin und Lektorin im Bereich Qualitative Methoden/Biographieforschung für das Institut tätig.

Andrea Fritsche präsentierte Ihr Dissertationsprojekt "Seeking Asylum as a Rights Claiming Act? Perception of the Asylum Procedure, Rights Awareness, and its Contribution to Human Dignity". Sie ist seit 2011 regelmäßig als Lektorin in den Bereichen Rechtssoziologie und Qualitative Methoden engagiert.

Simone Grandy war mit Ihrer im gleichen Jahr abgeschlossenen Dissertation "Spiele im Krankenhaus - Strategien der interprofessionellen Zusammenarbeit zwischen TurnusärztInnen und Krankenschwestern bzw. Pfleger im Setting Krankenhaus - eine Fallstudie" vertreten. Ab 2010 unterstützte Sie Prof. Eder als Co-Lektorin in mehreren Forschungspraktika. Seit Prof. Eders Rückzug lehrt sie regelmäßig in unterschiedlichen Themenbereichen am Institut: Gesundheit, Forschungsdesign, Qualitative Methoden....

Ana Mijic  stellte Ihre 2013 abschlossene Dissertation Verletzte Identitäten?! - (Selbst-) Charismatisierung durch (Selbst-)Viktimisierung in Bosnien und Herzegowina des Nachkriegs vor, die mit mehreren Preisen ausgezeichnet worden war. Als PraeDoc und PostDoc bzw. Projektmitarbeitern und Lehrende ist sie seit 2008 für das Institut tätig. Der Schwerpunkt Ihrer Lehrtätigkeit bewegt sich in den Bereichen Soziologischer Theorien und Qualitativer Methoden.

2013 (Katalog)

Franz Astleithner stellte seine Diplomarbeit zu Mobilität im ländlichen Raum vor und ist als Mitglied des Forschungsteams von Prof. Flecker am Institut tätigt. Matthias Csar analysierte soziale Interaktionssysteme. Er unterrichtet seit einigen Sommersemester gemeinsam mit Prof. Flicker zu gruppendynamischen Prozessen im aktuellen Masterstudiengang und hat sich im Bereich der Organisationsberatung selbstständig gemacht. Korinna Lindinger, die uns bei mehreren Ausgaben der Woche der soziologischen Nachwuchsforschung bei der Zusammenstellung des künstlerischen Rahmenprogramms unterstützte (Danke nochmals!) stellte die Diplomarbeit "Kindlicher Wohnraum in der Stadt" vor und ist mittlerweile als Assistentin am Department für Raumplanung der TU Wien beschäftigt. Andreas Kranebitters vorgestellte Diplomarbeit "Zahlen als Zeugen. Quantitative Analysen zur Häftlingsgesellschaft des KZ Mauthausen-Gusen" wurde mit Preisen ausgezeichnet. Er forschte und lehrte bis vor kurzem im Team von Prof. Reinprecht.
Gerhard Paulinger präsentierte seine Diplomarbeit "Soziale Unterstützung als Sozialkapital - Entwurf eines Fragebogeninstruments für soziale Ressourcen". Er ist seit 2009 mit wenigen Unterbrechungen am Institut als Studienassistent, dann als Lehrender im Bereich Quantitative Methoden tätig und seit kurzem auch als Projektmitarbeiter im Bereich Konsumforschung hier beschäftigt. Cornelia Reiter verfasste Ihre Masterarbeit im Bereich Organisation und Arbeit und ist Mitarbeiterin am Kompetenzzentrum für empirische Forschungsmethoden an der WU Wien sowie seit diesem Semester auch als Lektorin am IfS tätig. Irene Rieder präsentierte Ihre Masterarbeit über transnationales Familienleben und verstärkt nach längerer Forschungs- und Organisationstätigkeit im Team von Prof. Richter nun unser Institutsteam im Bereich Projektdurchführung. Julia Dahlvik, Kenneth Horvath, Bernhard Riederer, Andrea Smioski, Oliver Vettori und Hemma Mayrhofer sind weitere ProtagonistInnen der Woche der soziologischen Nachwuchsforschung, die Ihre Dissertationen präsentierten und in Forschung bzw. Lehre am Institut für Soziologie und anderen wissenschaftlichen Institutionen beschäftigt sind.

Von den AbsolventInnen, die 2012 vertreten waren, sind Raphaela Kogler, Benjamin Marent, Eva Wimmer und Angelika Striedinger als Lehrende bzw. ProjektmitarbeiterInnen am Institut beschäftigt. Bei der Woche der soziologischen Nachwuchsforschung 2011 trifft dies auf Nina-Sophie Fritsch, Raimund Haindorfer, Julia Hofmann, Lisa Gugglberger, Johannes Marent und Eva-Maria Schmidt zu, die mittlerweile auch teils an anderen wissenschaftlichen oder öffentlichen Institutionen Ihren Weg gemacht haben.

Auch in den Ausgaben von 2010 und 2009 tauchen Namen auf, die sich nun in den Personallisten des Instituts für Soziologie, anderer Universitäten, öffentlicher Einrichtungen an prominenter Stelle und/oder im Vorlesungsverzeichnis wiederfinden lassen: Rossalina Latcheva, Johanna Muckenhuber, Rosa Reitsamer, Gudrun Haindlmaier, Caroline Berghammer, Gabriele Pessl, Georg Datler, Michael Parzer und Karin Stögner, um nur einige wenige zu nennen.

Dies verdeutlicht, dass eine Präsentation im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe - oft in Kombination mit einer Tätigkeit am Institut für Soziologie - durchaus als eine Feder am Sprungbrett für eine wissenschaftliche Karriere angesehen werden kann.